Drei Ultimaker Drucker nebeneinander

 

Am 10. November 2020 hat Ultimaker seinen jüngsten Drucker vorgestellt - den Ultimaker 2+ Connect. Der Nachfolger des legendären Ultimaker 2+ hat viel Bewährtes von seinem Vorgänger übernommen, vereint aber auch Elemente aus dem Ultimaker 3 und hat sogar Anleihen bei der S-Linie. So ist etwa der Drucker wie die S-Linie in die Digital Factory von Ultimaker integriert.

 

 

Drucker-Hardware

Bei der Hardware hat Ultimaker die erfolgreichen Konstruktionen aus den Modellen 2+ und 3 neu zusammengesetzt. Der Druckkopf ist identisch mit dem des 2+, d.h. hier ist weiterhin ein Olsson Block mit wechselbarer E3D-kompatibler Düse verbaut in welchem wie gehabt der Temperatursensor und die Heizpatrone stecken. Auch wird das Druckobjekt weiterhin seitlich mit zwei Axiallüfter gekühlt. Einziger (optischer) Unterschied sind die Kunststoffteile des Druckkopfs welche neu in Weiss gehalten sind. Gleiches gilt übrigens für die sog. Sliding-Blocks, d.h. die seitlichen Aufnahmen für die Druckkopfachsen. Hier werden die neuen Blocks aus der 2020er S-Linie verbaut.

Der Druckkopf des Ultimaker Zwei Plus Connect
Der Druckkopf und die Sliding-Blocks des Ultimaker 2+ Connect.

 

Das Druckbett des 2+ Connect ist das verbesserte aus dem Ultimaker 3; eine erhöhte Stabilität gegenüber dem alten 2+ Druckbett bringt hier mehr Ruhe in die Prints. Dementsprechend kann das Druckbett aber weiterhin auf 110°C geheizt werden was fü alle gängigen Druckmaterialien bis und mit Polycarbonat reicht. Eine vereinfachte manuelle, jedoch Assistenz-gestützte Nivelierung macht das Ausrichten des Druckbetts einfach. Gedruckt wird auf die altbekannte Glasplatte der kleineren Ultimaker-Modelle.

Der Feeder des Ultimaker 2+ Connect sieht aus wie der des S3 und des S5, d.h. er verfügt über den beliebten Schnellspanner. Allerdings ist die antreibende Welle des Feeders nicht spezialbeschichtet und der Drucker damit nicht von Haus aus mit abrasivem Filament kompatibel. Auch verfügt der Drucker nicht über einen Filamentsensor.

Feeder mit Schnellspannhebel
Der Feeder des Ultimaker 2+ Connect verfügt über den beliebten Schnellspannhebel.

 

Die Schrittmotoren werden nun über deutlich leisere Schrittmotor-Treiber angesteuert.

Die Bedienung des Druckers passiert über ein integriertes, im Vergleich zur S-Linie deutlich kleineres Touch-Display. Zur Bedienung jedoch mehr später.

 

Konnektivität

Der Drucker verfügt über einen Ethernet-Anschluss und ein WLAN-Modul. Damit ist es möglich, direkt ab Cura ohne Umweg über einen Wechseldatenträger den Drucker anzusteuern. Dies geschieht via die Digital Factory, d.h. via den Cloud-Dienst von Ultimaker. Eine direkte Ansteuerung über das eigene Netzwerk ist nicht möglich. Das hat u.a. mit der verbauten Elektronik-Hardware zu tun, welche sich deutlich von derjenigen der S-Linie unterscheidet.

Das Display und der USB-Port
Das Display und der USB-Port
Gedruckt werden kann via USB-Stick oder mittels Netzwerkanschluss.

 

Ein Standalone-Betrieb ist natürlich immer noch möglich. Dazu wurde die SD-Karte des Ultimaker 2+ durch einen USB-Stick ersetzt.

 

Firmware und Software

Selbstverständlich wird der Druck mittels Ultimaker Cura vorbereitet und gestartet. Cura ist ab der Version 4.8.0 kompatibel mit dem Ultimaker 2+ Connect.

 

Air Manager

Optional ist zum Ultimaker 2+ Connect auch ein Air Manager erhältlich. Dieser hat nicht nur optisch Ähnlichkeiten mit dem Air Manager des Ultimaker S5 sondern zieht wie sein grösserer Bruder die Luft durch den bekannten E10-Ultrafeinstaub-Filter. Allerdings zieht er konstant und regelt nicht den Durchfluss. Die Haube des Ultimaker 2+ Connect Air Managers verfügt nicht über ein Scharnier zum Zurückklappen sondern wird aufgesetzt. Das Air Manager Paket beinaltet jedoch auch eine Frontabdeckung aus dickem Plexiglas. Diese wird an der unteren Kante in den Rahmen des Ultimaker 2+ Connect eingehängt und oben von Magneten gehalten. Wird ein Druck aus dem Drucker entnommen kann die Frontabdeckung vorne schräg an die Air Manager Haube angelehnt werden; eine kleine Multde in der Kante der Haube zentriert die Abdeckung auf dieser Parkposition.

Ultimaker Zwei Plus Connect mit Air Manager
Der Air Manager komplettiert den Ultimaker 2+ Connect.

 

Fazit

Mit dem Ultimaker 2+ Connect hat Ultimaker das bewährte, aber leicht angestaubte Modell 2+ in die Gegenwart gebracht. Wer einfach in den 3D-Druck einsteigen will bei guter Maschinen- und Druckqualität ist mit dem 2+ Connect gut bedient. Wer allerdings anspruchsvolle Geometrien mit Überhängen und die volle Materialpalette inklusive Faser-verstärkte Materialien realisieren will, der sollte unbedingt einen Blick auf die S-Linie von Ultimaker werfen.