Der Ultimaker S7

Mit dem Ultimaker S7 präsentiert UltiMaker ein neues Flagschiff-Model für die S-Linie. Der S7 ist eine Weiterentwicklung des Ultimaker S5 mit integriertem Air Manager.

 

 

Der neue Ultimaker S7 in Kürze (Video)

 

 

Kombination eines S5 mit dem Air Manager

 

Viele Ultimaker S5 wurden zusammen mit einem Air Manager gekauft, seit dieser Ende 2019 erschienen ist. Mehr und mehr wird auch der gesundheitlich sichere Druck von Materialien mit hoher Nanopartikel-Entwicklung während des Drucks stärker gewichtet. Daher hat sich UltiMaker entschlossen, Air Manager und Drucker in einer Einheit zu kombinieren und präsentiert damit den ersten vollständig geschlossenen Drucker der S-Line.

Der Filter des Ultimaker S7 ist ein alter Bekannter, es handelt sich um die gleiche Einheit wie sie in den Air Manager des S5 und des 2+ Connect verwendet wird.

 

Der Filter des Ultimaker S7 hat die Filterklasse E10 und filtert damit Nanopartikel mit einer Effizienz von 85-95%.

 

Der Drucker-Teil des S7 ist grundsätzlich mit dem des S5 identisch, z.B. mit dem maximalen Bauvolumen von 330 mm x 240 mm x 300 mm, der Dual Extrusion mittels zweier Printcores in einem Druckkopf wobei die Düse des rechten Printcores mit Hilfe des bekannten Umschalters vom Drucker selbständig angehoben und abgesenkt wird. Auch die Elektronik ist gröstenteils mit der des S5 identisch.

Bedient wird der S7 ebenfall über das bekannte Touchpanel. Die Firmware des Druckers ist grundsätzlich die gleiche wie in den anderen S-Line-Modellen, hat aber natürlich Ergänzungen zu den neuen Komponenten (siehe unten) bekommen.

Grundsätzlich können bereits für den Ultimaker S5 geslicte Druckjobs ohne erneutes Slicen auf dem S7 ausgedruckt werden. Auch sind die Material-Profile des S5 mit dem S7 kompatibel, sofern sie für den Betrieb mit Air Manager geschrieben wurden. Eine Ausnahme bildet vorläfig noch das Metal Expansion Kit. Dieses ist vorläufig nur mit dem S5 (und dem S3) kompatibel. UltiMaker arbeitet aber an der Kompatibilität.

 

 

Das ist neu am S7

 

Beim Ultimaker S7 hat UltiMaker die Strategie verfolgt, die Benutzung weiter zu vereinfachen, Benutzerfehler möglichst auszuschliessen und das grösste Übel, den gefüllten Druckkopf, an der Wurzel anzupacken. Daraus resultierten diese Neuerungen:

 

Flexible Druckplatte

Das Entfernen von gedruckten Teilen von der Druckplatte ist damit so einfach wie noch nie. Einmal Durchbiegen, und schon ist der Druck entfernt. Logischerweise kann dabei die Druckoberfläche nicht mehr aus Glas bestehen. Vielmehr ist es eine PEI-Dauerdruckplatte, die zum Einsatz kommt. Viele Materialien haften auf dieser optimal ohne jeglichen Haftvermittler. Bei einigen Materialien muss jedoch weiterhin ein Haftvermittler, z.B. mittels eines Magigoo-Sticks, aufgetragen werden.

Die Druckplatte wird mittels 25 Magneten und vier Positionierungsstiften zuverlässig am exakt richtigen Ort auf dem Druckbett gehalten.

 

Einfaches Durchbiegen der flexiblen Druckplatte entfernt das gedruckte Bauteil.

 

Druckkopf mit induktivem Sensor

Der Druckkopf des Ultimaker S7 beherbergt neu einen induktiven statt einen kapazitiven Sensor für die Messung des Abstandes zwischen Düse und Druckplatte. Damit werden die Resultate einerseits genauer und andererseit unempfindlicher gegenüber ässeren Einflüssen wie elektrischen Feldern anderer Geräte. Genutzt werden die Sensordaten für die neue Neigungskorrektur des S7. Diese berechnet ein neues Koordinatensystem aufgrund der gemessenen Neigung, nach dem dann die Druckdaten abgearbeitet werden. Daher entfallen auch die Einstellschrauben am Druckbett; dieses kommt vorkalibriert ab Werk.

 

Der überarbeitete Druckkopf mit Öffnungsschalter und induktivem Sensor sowie neu orientiertem Lüfter.

 

Ebenfalls neu am Druckkopf ist ein Schalter, der feststellt, wenn die Frontklappe geöffnet ist. Das hilft z.B. dabei, das Hochfliessen von Filament in den Druckkopf in einem sehr frühen Stadium zu erkennen. Weiter wurde die Orientierung des Frontlüfters geändert, was zu einer verbesserten Kühlung der Printcores führt und weniger Wartungsaufwand (Entfernen von Fäden) ergibt.

 

Full-HD-Kamera

Obschon die Kamera primär dazu gedacht ist, den Druck zu überwachen und nicht, hochauflösende Timelapse-Videos zu erstellen, wurde neu eine HD-Kamera im S7 montiert. Auch sitzt diese höher, so dass nicht nur die aktuelle Druckschicht sichtbar ist, sondern praktisch der gesamte Bauraum.

Simulation der Kamerasicht im Ultimaker S7.

 

 

Das Superflagschiff: Das S7 Pro Bundle

 

Analog zum S5 Pro Bundle gibt es auch beim S7 die Möglichkeit, den Drucker mit der Ultimaker Material Station zu kombinieren. Damit bestehen die gleichen Möglichkeiten wie beim S5 Pro Bundle: Laden der Filamentspulen von vorne, automatische Erkennung von Ultimaker Materialien und Ultimaker-zertifizierten Materialien durch den NFC-Chip in allen sechs Ladefächern, automatische Umschaltung von einer Spule zur nächsten mit dem gleichen Material bei Filamentende und die aktive Trockenhaltung des Vorratsraums.

 

Das Ultimaker S7 Pro Bundle (Mitte) vereint die Einfachheit des Ultimaker S7 mit der Produktivität der Ultimaker Material Station.

 

Die neue Rolle des Ultimaker S5

 

Mit dem neuen Flagschiff-Drucker wird die Produktion des S5 aber nicht eingestellt. So ist der S5 aktuell der einzige Ultimaker Drucker mit grossem Bauraum, der mit dem Metal Expansion Kit kompatibel ist. Wer keinen geschlossenen Drucker braucht, z.B. weil damit nur PLA gedruckt wird, bekommt mit dem S5 eine günstigere Alternative zum S7. Auch bleibt der S5 Air Manager weiterhin als Upgrade bestehender (und neuer) S5 erhältlich.

Obschon der S7 und S5 auf vielen gemeinsamen Komponenten aufbauen, wird es nicht möglich sein, bestehende S5 mit dem S7 Druckkopf oder dem Druckbett nachzurüsten.