Cura 3.2.1
Schichtansicht in Cura 3.2.1

 

In der jüngsten Version 3.2.1 von Cura wurde die Benutzeroberfläche optimiert so dass sie den Grafikprozessor weniger stark belastet. Doch auch bei den Funktionen hat sich einiges getan. So gibt es etwa neue Elemente in Cura, welche die einfachere Mesh-Manipulation innerhalb von Objekten erlauben. Daneben wurde auch die Startzeit von Cura verringert.

Die wichtigsten Neuerungen im Detail:

 

Erweiterte Slicing Funktionen

Adaptive Schichten. Bisher war das Slicing auf eine feste Schichthöhe beschränkt. Adaptive Schichthöhe bietet eine Alternative bei der die Schichten in einer variablen Dicke gedruckt werden welche sich aus dem Steigungswinkel der Objektoberfläche ableitet. Der Algorithmus weist schrägen Oberflächen eine kleinere Schichthöhe zu und umgekehrt eine grössere Dicke bei vertikalen Oberflächen. Das Resultat ist eine hohe Oberflächenqualität bei geringfügig verlängerter Druckdauer. Diese Einstellung ist unter der Kategorie Experimentell zu finden.

verschiede Farben symbolisieren verschiedene Schichthoehen
Das "Schichthöhe" Farbschema, das sich in der Schichtansicht befindet, zeigt die Schichtdicken der gewählten Druckstrategie farblich an. Ein Farbverlauf von Gelb (dickste Schicht) bis zu Blau (dünnste Schicht) repräsentiert die Dicke der einzelnen Schichten.

 

Baumsupport. Baumsupport ist eine experimentelle Stützstruktur welche 'Äste' benutzt, die zu den Strukturen hin 'wachsen' welche Stützmaterial benötigen. Eine geringere Anzahl Berührungspunkte mit dem Modell ergibt dabei eine verbesserte Oberflächenqualität. Damit ist diese Art Stützstruktur ideal für organisch-geformte Druckobjekte. Es ist möglich, den Baumsupport zusammen anderen Stützstrukturen zu benutzen.

 

Elemente der Benutzeroberfläche

Mehrfach-Druckplattenfunktion. Die Aktivierung der Mehrfach-Druckplattenfunktion in den Cura Einstellungen fügt ein zusätzliches Bedienelement zum Arbeitsbereich hinzu das die Verwaltung von separaten Druckplatten mit gemeinsamen Einstellungen für einen einzelnen Drucker erlaubt. Jede einzelne Druckplatte wird beim Druck auf einem Ultimaker 3 zur Druckwarteschlange in Cura Connect hinzugefügt. Das macht das mehrmalige Leeren der Druckplatte überflüssig und ermöglicht einen flüssigeren Arbeitsablauf.

Mehrere Druckplatten koennen in einer Liste ausgewaehlt werden
Mehrere Druckplatten in einem einzelnen Arbeitsgang slicen.

 

Schnellerer Programmstart. Die Druckerdefinitionen werden nun erst geladen wenn ein zusätzlicher Drucker hinzugefügt bzw. ein anderer Drucker ausgewählt wird statt wie bisher beim Programmstart. Das reduziert die Startzeit von Cura gegenüber früheren Versionen.

 

Meshes in Einstellungen pro Objekt. Zusätzliche Optionen wurden zu den Einstellungen pro Objekt hinzugefügt. Diese ermöglichen vereinfachte Methoden, bestimmten Objekten die Eigenschaft zuzuweisen, als Mesh gedruckt bzw. behandelt zu werden. Diese Funktion im Detail-Modus kann dazu benutzt werden, verschiedene Slice Einstellungen verschiedenen Teilen eines Prints zuzuweisen. So kann etwa ein individueller Stützmaterialbereich hinzugefügt werden wenn das Standard-Stützmaterial nicht wunschgemäss platziert wurde.

Die Funktion des Meshs kann über eine Dropdown-Liste ausgewählt werden:

Normales Modell - Druckt das Mesh als normales Modell

Als Stützstruktur drucken - Das Mesh wird als Stützmaterial gedruckt.

Keine Überlappung mit anderen Modellen unterstützen - Stützmaterial wird im Bereich, der vom Mesh eingenommen wird, nicht generiert.

Einstellungen für Überlappungen mit anderen Modellen bearbeiten - Die Eigenschaften im überlappenden Volumen des Meshs werden für das betroffene Modell modifiziert.

Einstellung für Füllung von anderen Modellen bearbeiten - Die Füllungseigenschaften des überlappenden Volumens des Meshs werden modifiziert.

animiertes Beispiel wie der Fuellgrad eines Modells mit einem Mesh modifiziert wird
Modifizieren der Einstellungen für die Füllung eines anderen Modells.

Dieser Karabinerhaken wird mit einer Würfel-Füllung mittels eines Meshs und der Funktion 'Einstellung für Füllung von anderen Modellen bearbeiten' geslict. Dem Mesh wurde eine höhere Fülldichte im Vergleich zum restlichen Modell zugewiesen um den überlappenden Bereichen eine höhere Lebensdauer zu ermöglichen.

 

Rückseite verbergen. Die Leistung in der Schichtenansicht konnte deutlich verbessert werden indem nur noch die sichtbaren Oberflächen eines Modells gerendert werden anstelle der Gesamtoberfläche. Das Resultat ist eine significant verbesserte Framerate und eine reduzierte Belastung des Grafikprozessors.

 

Update Seitenleiste auf QtQuick 2.0. Das Applikations-Framework wurde auf eine neuere Version geändert um die Leistung zu verbesseren, ein besseres Seitenverhältnis zu ermöglichen und dem Benutzer Drop-Down-Menus bereitzustellen welche zum gewählten Cura-Thema statt zum Farbschema des Betriebssystems passen.

 

Seitenleiste verbergen. Die Seitenleiste kann nun versteckt oder angezeigt werden. Dies geschieht durch die Auswahl von Ansicht > Seitenleiste vergrössern/verkleinern oder mit der Tastenkombination CMD + E (Mac) oder CTRL + E (Windows und Linux). Das ermöglicht eine verbesserte Sichtbarkeit für breitere Druckplatten oder für beliebige Druckplatten auf einem kleinen Bildschirm.

 

'(Anonyme) Druckinformationen senden' deaktivieren. Ein Extra-Hinweis zur Deaktivierung von '(Anonyme) Druckinformationen senden' wurde für den Erststart von Cura hinzugefügt um dem privatsphähren-bewussten Benutzter das anonyme Übermittelnn von Druckinformationen zu erleichtern. Klicken auf den Deaktivieren-Knopf führt den Benutzer zu den Einstellungen wo er die entsprechende Einstellung gemäss seinen Wünschen vornehmen kann.

 

Signierte Installationsdateien (Windows). Für sicherheitsbewusste Benutzer wurden die Windows-Installationsroutine und die zugehörigen Programmdaten digital signiert um die Meldung "unbekannte Applikation" sowie Fehlalarme von Virus Scanner zu verhindern.

 

Start/end gcode Skript pro Extruder. Variablen für beide Extruder können nun in den Start- und End-GCode-Skripten verwendet werden. Damit wird eine Vereinheitlichung zwischen verschiedenen Profilen in unterschiedlichen Slicing-Umgebungen erreicht.

 

Optimierte Schnellansichten. Die in Cura 3.1 eingeführten Schnellansichten wurden für eine genauere isometrische, Front-, Top-, Links- und Rechts-Ansicht überarbeitet.

 

OctoPrint Plugin zum Plugin Browser hinzugefügt. Dieses Plugin wurde in den Plugin Browser verschoben. Es ermöglicht den Druck via Ultimaker Cura Schnittstelle (Version 3.2 oder später) auf Drucker welche mit Octoprint verwaltet werden.

 

Behobene Fehler

Mit Hilfe der Community wurden inkompatible Spiegel-Werkzeug und Model-zentrieren-Einstellungen behoben, ein Fehler bei der Verwendung von Konfigurationsdateien auf vernetzten Laufwerken eliminiert, die Ardunio Treiber modifiziert um Probleme beim Update des Ultimaker Original zu verhindern und die 'Alle Modelle anordnen' Option optimiert um eine zuverlässige Anordnung von vielen kleinen Objekten auf der Druckplatte sicherzustellen.

 

Jetzt Herunterladen

Ultimaker bedankt sich bei allen Beta-Testern für die Unterstützung beim Test dieser Version. Ein spezieller Dank geht an fieldofView für seine Beiträge.

Cura 3.2 steht hier zum Download bereit. Rückmeldungen werden gerne auf dem Ultimaker Forum entgegen genommen.

 

Die Neuerungen von Cura 3.2.1 im Video

 

Dieser Artikel ist eine Übersetzung des Ultimaker-Community-Artikels welcher hier gefunden werden kann.